Daten
Hauptstadt
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
BIP pro Einwohner
HDI
Währung
Unabhängigkeit
Lebenserwartung
Alphabetisierungsrate
HIV/AIDS (19-49 Jahre)
Kairo
1.001.450 km² (29.)
81.713.520 (17.)
76 pro km²
1.739 US-Dollar (118.)
0,702 (111.)
Ägyptisches Pfund
28.02.1922
71 Jahre
58 %
0,1 %
Ägypten
Veloabenteuer
<< zurück
Home
Reiseberichte
Spenden
Weisheiten
Bücher
Unterstützung
Links
Bilder
Infos
Wissenswertes
Der Nil ist mit 6.671 km der längste Fluss der Erde. Die Quellflüsse des Nil (Weisser Nil) entspringen in den Bergen von Ruanda und Burundi. Der Blaue Nil entspringt aus dem Tana-See in Äthiopien, er wird aber mittlerweile nicht mehr als Quellfluss sondern als Hauptnebenfluss angesehen.
Der Nil wird auch als die Lebensader Ägyptens bezeichnet. An den Ufern wurden durch Kanäle und künstliche Nebenflüsse Bewässerungssysteme geschaffen die teilweise mehrere Kilometer ins Landesinnere ragen. Ohne den Nil wäre Ägypten ein kompletter Wüstenstaat.
>>
Bildergalerie
>>> Impressionen von Ägypten <<<
Ägypten - Im Land der historischen Bauwerke und des Backschisch
Ägypten empfängt uns mit tollen Luxus wie einer Waschmaschine, die die Kleidung wieder blitzen und duften lässt, einer warmen Dusche, unter der das Haarewaschen Spass macht, Frühstück auf der Dachterasse und lecker gewürztes, vielseitiges Essen. Wir fühlen uns wie die Könige im Land der Pharaone.

Der westliche Standart und die gute Infrastruktur in Ägypten ist unter anderem durch den Tourismus entstanden und das hat seinen Preis. Die Ägypter haben herausgefunden, dass die Urlauber locker den doppelten bis zehnfachen!!! Preis zahlen, ob nun im Supermarkt, im Restaurant oder bei der Busfahrt. Sie sind Geschäftsleute und lügen wie gedruckt, so dass das Preise aushandeln zum mühsamen Unternehmen wird.
In einem kleinen Örtchen mitten im Nirgendwo kommen wir am Abend hungrig an. Weil im Restaurant niemand Englisch spricht, führt uns das Familienoberhaupt in die Küche und wir schauen in alle Töpfe. Herrlich, ein halbes Brathühnchen für jeden mit Beilagen. Das ist unser ägyptisches Traditionsgericht. Wir sind selig.
Mittlerweile handeln wir den Preis nicht mehr vor den Essen aus, frei nach dem Motto: erst das Vergnügen, dann die Arbeit. Genausowenig Fragen wir nach unserer Mahlzeit nach dem Preis, sondern drücken dem Chef einfach den Betrag in die Hand, den die Ägypter zahlen. So auch dieses Mal. Natürlich spielt sich wieder eines dieser dramatischen Szenen ab, die wir ja schon kennen: wir haben vieeel zu wenig gegeben, dieses Mal wird der dreifache Preis erwartet... weil die Hühnchen ja hertransportiert werden... blablabla...! Wir geben noch ein kleines "Extrageld", wenden uns ab und gehen, weil dieses Theater eh zu nichts führt. Na klar wird weiter protestiert...?! Einfach ignorieren... und als wir uns auf die Räder schwingen, steht der Herr in der Tür und winkt uns fröhlich hinterher. Naja, so schlecht schien unsere Bezahlung dann doch nicht gewesen zu sein...!

Das Niltal ist nicht nur sehr grün, weil die Ägypter ein fantastisches Bewässerungskanalsystem an deren Ufer gebaut haben, es ist auch sehr dicht bevölkert. Für uns findet sich kaum ein Plätzchen, um am Abend unser Zelt aufzuschlagen und so landen wir auf einem Schrottplatz. Der Besitzer ist freundlich und bietet uns ein Fleckchen zwischen den Autos an. Wir sind dankbar und nicht wählerisch und während wir unser Schlösslein aufbauen, fängt er mit Backschisch (Trinkgeld) an. Er fordert eine Summe, die bei zwei Hotelübernachtungen inklusive Frühstück liegt...! Wir sind wütend, halten aber unsere Klappe, räumen alles wieder zusammen und verlassen wortlos den Platz. Diskutieren ist sinnlos. Leider hat der Tourismus viele Menschen sprichwörtlich versaut.

Wenn wir nicht mehr weiterwissen, gehen wir meistens zur Polizei, denn die haben meistens ein paar Quadratmeter für uns. Da auf der Wache niemand Englisch spricht, wird erstmal ein Übersetzer gesucht. Wer suchet, der findet und ein Lehrer ist so nett und hilft aus. Bei der Polizei mitten in der Stadt ist kein Platz. Das sehen wir ein. Wir schlagen die Strassensperre drüben am Nil vor... aber nein, dort geht es nicht. Die Polizisten finden ein Hotel wäre eine gute Lösung... nööö, wir haben doch erst vor zwei Tagen geduscht und möchten einfach nur campen. In dieser Diskussion sind sieben Polizisten involviert und weitere werden für Absprachen immer wieder angerufen. Das bringt die hierarchische Ordnung mit sich. Nach einer Stunde steht die Entscheidung fest: Wir dürfen im Stadtpark zelten. Mittlerweile ist es dunkel und da die Strassenlaternen leuchten, fahren die Autos ohne Licht. Logisch, oder? Der Stadtpark liegt direkt am Nil, die Kreuzfahrtschiffe ziehen vorbei und glücklich schlagen wir unser Zelt auf. Mensch haben wir es gut! Irgendjemanden auf der Polizeistation ist dann eingefallen, dass uns in der Nacht ja etwas passieren könnte. Also schicken sie uns Wachpersonal. Abdul hat die Arschkarte gezogen und muss uns im Park beschützen. Wir sehen ihm an, dass er lieber mit seinen Kumpels auf der Wache zusammen wäre, Teetrinken und plaudern würde... doch Männerfreundschaft hält, was sie verspricht und so bekommt Abdul die ganze Nacht Besuch und muss sich nicht langweilen.

Die Kultur in Ägypten ist grossartig und wir könnten wohl Monate damit verbringen, all die Tempel, Sphinxen, Pharaonengräber und Museen zu besuchen. Doch uns lockt der Frühling und Sommer in Europa und so reduzieren wir unser kulturelles Programm auf einen Ausflug zum Karnak Tempel. Den ganzen Tag verbringen wir hier, bestaunen die meterhohen Säulen, die in den Himmel ragen möchten, all die Geschichten und Symbole, die in Steinblöcke gemeisselt sind, die wir aber leider nicht entziffern können, die Sphinxen, Obelisken und Statuen... Dimensionen der Götter. Schon vor Christi Geburt kamen die Griechen nach Ägypten, wie wir Touristen heutzutage, um ihre Kultur zu bewundern. Wenn man sich überlegt, mit welch einfachen Werkzeugen die Bildhauer ihre Werke zauberten... eine Zeitreise in die Jahre 1500-1000 v.Chr. .Wir kommen ins Träumen, wenn wir uns vorstellen, wie das Leben damals wohl war.

Am nächsten Tag besuchen wir das Tal der Könige, das wohl vielen durch die Ausgrabungen des intakten Pharaonengrabes Tutenchamun durch Howard Carter Anfang des 20.Jh. bekannt ist. Dieses Tal liegt recht gut versteckt inmitten von Felsen und Sandwüste. Wie damals sind auch heute Archäologen damit beschäftigt, weitere jahrtausendalte Funde auszugraben und zu identifizieren. Schon zu Lebzeiten haben die Pharaone ihre Totenstätten bauen lassen. Meterlange Gänge wurden in den Felsen gehauen, mit Wandmalereien verziert, bis sie in einer Kammer enden, wo dann die Mumie im Sarkophag mit dem Schmuck, Gold und all den Sachen, die für das Leben nach dem Tode wichtig sind, für immer ruhen soll... wenn Grabräuber sie nicht entdeckten und plünderten. Mit unser blühenden Phantasie machen wir wieder eine Zeitreise und erkunden einige leere Pharaonengräber.

Viele Wege führen nach Rom und einige nach Kairo. Wir entscheiden uns für die Wüstenroute, möchten wir doch das Wüsten- und Oasenleben kennenlernen.
In Ägypten herrscht seit den Anschlägen in Luxor und auf der Sinai - Halbinsel ein gewisser "Terrorwahn" und so gibt es alle 50 km Polizeisperren, auch in der Wüste. Für uns ist das spitze, können wir doch hier unsere Wasserflaschen auffüllen und im Schatten der Gebäude eine mehrstündige Siesta einlegen, um der Mittagshitze zu entkommen. Sehr praktisch. Weniger prakisch ist, dass wir per Funk dem nächsten Posten angekündigt werden.
 Am ersten Abend schlagen wir vor dem folgenden Posten unser Camp auf, weil wir die Einsamkeit der Wüste geniessen möchten. Da kommen sie uns tatsächlich mit dem Streifenwagen suchen. Ich wasche mir also gerade mit der 1,5 Liter Wasserflaschendusche den Sand und Schweiss von der Haut, als ein Fahrzeug stoppt und die Scheinwerfer auf uns schwenkt. Ich husche ins Zelt, Alexander regelt die Angelegenheit: "Wie wir sollen jetzt mit zur Polizeitstation kommen? Nee, nee, wir schlafen jetzt hier und kommen dann morgen früh vorbei!". Gesagt, getan.
An unserem letzten Tag in der Wüste erleben wir noch einen Sandsturm. Wir campen in der Weissen Wüste mit ihren bizarren Kalksteinformationen und wollen am Morgen noch die Sonnenaufgangsstimmung geniessen. Doch die Aussicht ist begrenzt. Dicke Wolken bedecken den Himmel und der diesige Horizont ermattet das Farbspiel. Wir sind erstaunt, lacht uns doch normalerweise der knallblaue Himmel entgegen. Dann fängt der Wind zu pusten an, anfangs leicht, dann immer stärker. Der Sand wirbelt durch die Luft und die Sonne verdunkelt sich. In Windeseile raffen wir unsere Sachen zusammen, verschliessen sorgfältig unsere Packtaschen an den Rädern, entfernen die Zeltstangen, um diese zu schonen und hocken uns ins Innenzelt. Leider lacht uns hier drinnen eine Sanddüne entgegen, weil der Reissverschluss nicht ganz verschlossen war. Wir hocken also die nächsten 3 Stunden im Zelt im Sand, der Wind peitscht uns das Zelt um die Ohren und den Sand in die Nase... dabei wollten wir die Weisse Wüste erkunden...!
Wir nehmen es mit Humor, denn so ein Sandsturm ist auch ein Erlebnis. Die Ruhe nach dem Sturm nutzen wir, um unsere Sachen zu entsanden und alles zusammenzupacken. Dann beginnt es erneut zu stürmen. Wir schieben unsere Räder durch den Sand zur Teerstrasse und fahren zurück zur Oase. Eine prickelnde Beinmassage durch den peitschenden Sand inklusive. Unser Ziel ist es, in der Oase den Nachtbus nach Kairo zu erwischen... zwar erwischen wir den Bus, nur leider ist er proppevoll und so fährt er ohne uns ab. Wir bleiben am staubigen Strassenrand zurück und suchen uns einen Zeltplatz für die Nacht.

Nach einer 500 km langen Busfahrt erreichen wir Kairo, genauer gesagt den Busbahnhof ausserhalb von Kairo. Die Strassenschilder sind teilweise auf arabisch angeschrieben und nur wenige Passanten sprechen englisch. Doch ohne Herausforderungen wäre das Leben ja langweilig und so gelingt Alexander die Suche durch das Grossstadtgewühl mal wieder und wir entscheiden uns für ein Hotel mitten im Zentrum.
Auf unserem Programm steht der Besuch des Ägyptischen Museums. Sämtliche historische Funde, die in Ägypten nicht niet- und nagelfest sind, werden hierher gebracht scheint es uns. Das Museum ist einfach proppevoll gestopft mit Skulpturen, Sarkophagen, Obelisken, Mumien, Sphinxen, Figuren, Schmuck... vieles liegt unbeschriftet und verstaubt im Gang, einige Funde sorgfältig hinter Glas, wie die vergoldete Pharaonenmaske von Tutenchamun. Die Masse an historischen Artefakten erschlägt einen beinahe. Wenn man jedes Stück im Museum ein Minute betrachten würde, bräuchte man neun Monate, um alles zu sehen!

Die Pyramiden liegen in der Vorstadt Kairos. Da das Areal abgesperrt ist, sind hier noch keine Häuser gebaut worden. Eigentlich wollen wir die Pyramiden einfach zu Fuss erkunden, doch wir bekommen ein sagenhaftes Angebot für ein Kamelritt... Eintrittspreis inklusive. Warum wir dieses Schnäppchen machen, bekommen wir live mit: nämlich ohne Eintrittskarte und mit Bestechung der Polizisten. Wir amüsieren uns köstlich, als wir dieses Spielchen zwischen unserem Kamelführer und all den Polizisten beobachten, die auch auf Kamelen unterwegs sind und ankommen, um auch noch etwas vom Kuchen abzuschneiden. Die Pyramiden rücken glatt in den Hintergrund, ist doch das Rahmenprogramm viel spannender.

Von Kairo brausen wir über den Suezkanal ans Rote Meer. Wir sind glücklich in unserer Strandhütte am Wasser und beim schnorcheln, baden und faulenzen wird uns bewusst, dass wir den schwarzen Kontinent mit all seinen netten Menschen durchradelt haben. Auch wenn unsere Reise noch lange nicht zu Ende ist, spüren wir doch ein wenig Melancholie hochkommen. Afrika ist vorbei.
Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige noch erhaltene der "Sieben Weltwunder der Antike". Sie entstanden zwischen den Jahren 2620 bis 2500 vor Christi Geburt. In den Pyramiden wurden die Pharaos Cheops (grosse Pyramide), Chepren (mittlere Pyramide) und Mykerinus (kleine Pyramide) bestattet.
Beim Bau der Pyramiden wurden zum Transport der Steine keine Wagen eingesetzt, da die Ägypter damals das Rad noch nicht entdeckt hatten.
>>