Daten
Hauptstadt
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
BIP pro Einwohner
HDI
Währung
Unabhängigkeit
Lebenserwartung
Alphabetisierungsrate
HIV/AIDS (19-49 Jahre)
Nairobi
582.650 km² (46.)
37.953.840 (40.)
56 pro km²
845 US-Dollar (140.)
0,491 (152.)
Kenianischer Schilling
12.12.1963
48 Jahre
85 %
6,7 %
Kenia
Veloabenteuer
<< zurück
Die grüne Landschaft Ugandas setzt sich im westlichen Kenia fort. Vorbei an Teeplantagen, bunten Blumen und Bananenstauden schrauben wir uns langsam auf eine Hochebene von 2500m hoch. Am Morgen begegnen wir Läufern- wir schliessen auf Profis, denn in seiner Freizeit joggen... nee, das macht man hier nicht.
Tatsächlich ist hier das Trainingslager der kenianischen Mittelstreckenläufer. Wir haben Glück, denn Michael Rotich hat gerade seine Trainingseinheit beendet und so unterhalten wir uns mit ihm. Sein Ziel ist es, den Weltrekord zu knacken und dafür drücken wir ihm die Daumen.
Später ärgert Alexander sich, dass wir nicht die nördliche Route genommen haben, denn hier trainieren die kenianischen Marathonläufer... und auch der Schweizer Viktor Röthlin baut in den Wintermonaten hier seine Form auf... doch wer weiss, vielleicht begegnen wir den äthiopischen Marathonläufern in Addis Abeba... .

Gegen Abend radeln wir in einen Ort. Viele Häuser sind zerstört, ein UN Flüchtlingslager ist aufgebaut und einige Betroffene leben in den Zelten, andere haben sich notdürftige Wellblechhütten gebaut. Was ist denn hier los?!
Diese Nacht dürfen wir unser Zelt im Garten eines Lehrers und seiner Familie aufschlagen. Er erzählt uns, dass im letzten Jahr nach den Präsidentschaftswahlen in diesem Gebiet die Unruhen ausbrachen, die fast 1600 Menschenleben kosteten... ja, ja, unsere Medien berichteten davon. Viele Menschen sind jetzt obdachlos. Unser Gastgeber ist mit seiner Familie für 6 Monate nach Nairobi geflohen...und weil er "Freunde" bei der Polizei hatte, steht sein Haus noch...!
Egal in welchem Land wir reisen, die Gastfreundschaft ist einfach riesig und so besteht der Lehrer Josphat darauf, dass wir mit seiner Familie zu Abend essen.
Zwei Öllampen erleuchten den Raum... und der Fernseher läuft mit schwarz- weisser Bildfläche wie damals bei Uroma. Ich überlege scharf und frage mich, wo die Energie herkommt...?
"Die Stromleitung läuft oben an der Strasse entlang, doch es ist zu teuer, sie zu unserem Haus zu verlegen... der Fernseher läuft mit Batterien!"
Am nächsten Morgen sehen wir eine Autobatterie oben auf dem Schrank stehen. Aha, daher kommt der Saft!
...Ein Schuldirektor kann es sich nicht leisten, sein Haus mit Strom zu versorgen... so niedrig ist der Lebensstandart hier!

Am Lake Naivasha ist der "Hell`s Gate" Nationalpark, den wir mit dem Fahrrad erkunden dürfen. Also nichts wie hin da!
Wir sehen viele Giraffen, Wasserbüffel, Zebras und Antilopen, bleiben stehen und beobachten die Tiere, bis sie weiterziehen. Manchmal lassen wir unsere Fahrräder zurück und folgen ihnen zu Fuss einen Hügel hoch. Hier ist wieder eine Ebene, wo sie weitergrasen.
Wir geniessen die friedliche Stimmung und sind mittendrin statt nur dabei. Total genial!

Auf dem Weg nach Nairobi geht es noch einmal bergauf. Von den Aussichtspunkten überblicken wir den grossen östlichen Grabenbruch... doch ein Graben mit Abbruchkanten sieht anders aus. Vielmehr ist es eine trockene, staubige Hochebene auf 1700m, kleine sandige Windrosen wirbeln übers Land und die Masai ziehen mit ihren Rinder- und Ziegenherden über die trockene Ebene.

Angekommen in Nairobi: Klappe die Zweite der Botschaftsgänge!
In der äthiopischen Botschaft treffen wir Bob und Maria wieder, die wir vor sechs Monaten in Namibia kennenlernten, sie sind mit dem Landrover auf dem Weg nach England. Man höre und staune, das Visum ist hier gar kein Problem und innerhalb von einem Tag klebt es in unserem Pass! Wie genial, wir sind überglücklich!!!
Die sudanesische Botschaft ist etwas willkürlicher. Als sie erfahren, dass wir mit dem Fahrrad unterwegs sind, verlangen sie noch eine Kopie unserer Visakarte!? Später schalten wir: Auto = reich, Fahrrad = arm...so ist das hier halt.
Ende gut, alles gut- wir haben unsere Visa in der Tasche und die Fahrt kann weitergehen.

Doch erstmal steuern wir den Masai Mara Nationalpark an. Wir können doch nicht nach Hause strampeln, ohne Löwen gesehen zu haben! Wir mieten einen Jeep mit Guide und das ist eine super Sache, denn Simon fährt auf den entlegenen Pisten. So sehen wir viele Tiere und begegnen wenig Menschen. Wir schalten den Motor ab und beobachten die Tiere... ein wunderschöner Tag. Die Tierwelt in Afrika ist einfach gigantisch!!!

Simon, unser Guide, ist vom Stamm der Masai. Es ist eines der wenigen Völker Afrikas, die händeringend versuchen, neben der westlichen Kultur, die ihnen von oben diktiert wird, ihre alten Traditionen zu bewahren. Früher waren die Masai Nomaden, zogen mit ihren Rinder- und Ziegenherden über die Savanne. Heute sind sie zwangsweise sesshaft, die Regierung hat ihnen wenige Landstiche zugeteilt und für die Kinder besteht Schulpflicht.
Auch Simon lebt dieses schizophrene Doppelleben. Neben dem Tourguide in der westlichen Welt lebt er die Kultur der Masai, hat seine Rinderherde, lebt mit seinen zwei Frauen in den traditionellen Rundhütten aus Lehm und trägt die Kleidung der Masai mit den leuchtend roten Tüchern. Neben dem Schwert hängt das Handy und als er am nächsten Tag nach Nairobi fährt, sehen wir ihn in Jeans und Hemd.
In diesem Grätschschritt zwischen zwei Kulturen seine Identität zu finden, stellen wir uns sehr schwierig vor.

Drei Radeltage trennen uns von Isiolo. Von dort werden wir einen Truck nehmen, denn die letzten 500 km nach Äthiopien ist keine Strasse, sondern eine grottenschlechte Piste... also heisst es langsam Abschied nehmen von Schwarzafrika... sowohl mit einem lachenden, wie auch mit einem weinenden Auge...!
Erfolgreiche Botschaftsgänge und schöne Safaris
Bildergalerie
>>> Impressionen von Kenia <<<
Wissenswertes
Der Victoriasee ist mit einer Oberfläche von 68.800 km² der grösste See Afrikas und nach derm Kaspischen Meer und dem Oberen See der drittgrösste See der Erde. Mit seinem Umfang ist er nur etwas kleiner als Bayern oder Irland, dabei hat er nur eine maximale Tiefe von 85 Metern. Drei Staaten teilen sich den Victoriasee: Kenia, Tansania und Uganda.
>>
Der Ostafrikanische Grabenbruch beginnt im Hochland von Äthiopien, teilt sich in zwei Gräben und führt um den Victoriasee herum. Nördlich des Malawisees vereinen sich die beiden Gräben wieder und enden in Mosambik. Der Grabenbruch ist vor 20 Millionen Jahren in Folge starker vulkanischer Erruptionen entstanden.
Er ist Teil des "Great Rift Valley" das sich von Syrien, durch das Rote Meer, bis nach Mosambik über 9.000 km Länge erstreckt.
>>
Ende
Ende
Home
Reiseberichte
Spenden
Weisheiten
Bücher
Unterstützung
Links
Bilder
Infos