Daten
Hauptstadt
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
BIP pro Einwohner
HDI
Währung
Unabhängigkeit
Lebenserwartung
Alphabetisierungsrate
HIV/AIDS (19-49 Jahre)
Lusaka
752.614 km² (38.)
11.669.534 (72.)
14 pro km²
918 US-Dollar (136.)
0,407 (165.)
Kwacha
24.10.1964
40 Jahre
81 %
16,5 %
Sambia
Veloabenteuer
Wissenswertes
Die Victoria-Fälle heissen in der Sprache der einheimischen Bevölkerung: Mosi-oa-Tunya= donnernder Rausch. Der Name stammt vom Sprühnebel der bis zu 300m aufsteigt und noch in 30 km Entfernung zu sehen ist. Der Wasserfall hat eine Breite von 1,7 km und ist 110m hoch. Bei Hochwasser donnern bis 10.000 m³/s die Felswand herunter. In der Trockenzeit sind es dann manchmal nur noch 170 m³/s.
Der Name Victoria-Fälle stammt von dem ersten Europäer, der die Fälle besuchte. Der schottische Abenteurer David Livingstone hörte erstmals 1851 von ihnen. Es dauerte bis zum 16.11.1855 bis er die Fälle das erste Mal sah und sie zu Ehren der britischen Königin Victoria-Falls nannte.
Bildergalerie
>>> Impressionen von Sambia <<<
Sambia, grünes Land mit vielen Hügeln
Schon spannend wie unterschiedlich jedes Land ist. Bis zum letzten Radeltag ist Botswana flach geblieben. Kaum setzen wir mit der Fähre nach Sambia über, wird es hügelig und die Landschaft ist recht grün. Grün und schwarz, denn viele Flächen werden in Brand gelegt. Die gewonnene Holzkohle wird in hohe Säcke gestapelt und dann am Straßenrand verkauft.Bei der Lunchpause werden wir von kleinen, lästigen Fliegen heimgesucht... das Käsebrot wird in Windeseile verschlungen und weiter gehts zu den Victoria-Fällen.

Die Victoria-Fälle sind natürlich ein Highlight. In diesem Jahr gab es richtig viel Niederschlag in der Regenzeit und somit rauscht der Sambesi mit voller Macht die Fälle herunter, das "Spritzwasser" in die Lüfte und es kommt als Regendusche wieder herunter. Das ist eine Gaudi und entsprechend nass werden wir. Ein weiterer Test für die Ortliebtaschen - Fazit: sie sind absolut wasserdicht. Den ganzen Tag verbringen wir an diesem Naturwunder, die Baboons (Paviane) machen noch unser Essen streitig und gewinnen den Kampf. Frechheit, beim Essen hört die Freundschaft definitiv auf! Leider verliert Alexander noch seinen "Klick-in" vom Radschuh. Eigentlich ist dieses Eisenteil knackefest verschraubt, und wir bemerken den Verlust auch erst am nächsten Morgen, als wir uns aufs Rad schwingen. Viele Ersatzteile füllen unsere Werkzeugtasche, doch ausgerechnet dieses Ding fehlt. Also bleibt Alexander nichts anderes übrig, als die 500 km nach Lusaka asymmetrisch zu radeln- geht auch.

Die Chinesen sind hier tüchtig mit dem Straßenbau beschäftigt. Wir haben Glück, daß wir nicht der Umleitung auf staubiger Waschbrettpiste folgen müssen, sondern unseren Weg auf festplaniertem Sand und frischem, noch klebrigen Teer fortsetzen können.
Mit den letzten Sonnenstrahlen kommen wir in Zimba an und zelten bei der Augenklinik.
Hier gibt es einen Pastor aber keinen Augenarzt. Und somit sind die Menschen auf die freiwilligen Helfer aus dem Ausland angewiesen.Tatsächlich behandelt ein Team aus Kalifornien für 2 Wochen die Augenleiden(den). Die Menschen reisen von weit her an. Warten, kochen draußen auf dem Feuer ihren Maisporridge und schlafen mehrere Tage und gar Wochen auf der Veranda, warten und warten... und sind einfach geduldig.

Auf einem Campingplatz lernen wir ein Paar aus Belgien kennen, die auch mit dem Rad unterwegs sind... sie sind beide 60 Jahre alt...cool, was für Perspektiven! Auf jeden Fall empfehlen sie uns, bei einem Farmer vorbeizuschauen, der etwa 100 km südlich von Lusaka eine Kaffeeplantage hat und in früheren Jahren selbst mit dem Fahrrad reisen war. Super Idee, liegt ja auf unserem Weg... und so fragen wir uns am Straßenrand durch.Die Afrikaner sind sehr höflich und hilfsbereit, beratschlagen sich noch untereinander... bis sie sich einig sind: noch 5 km...?! Na, mal sehen... nach etlichen Kilometern versuchen wir unser Glück erneut. Wieder kennen die Leute die Farm... in etwa 10 km müßte sie erscheinen...?! Wir amüsieren uns, fragen noch ein paarmal weiter, bis die Sonne untergeht... . Ende vom Lied: nach weiteren 20 km am nächsten Morgen taucht die Farm vor uns auf. Leider ist der Farmer gerade weggefahren und wer weiß, wann er wiederkommt... also setzen wir unseren Weg nach Lusaka fort.

Etwa 50 km vor der Großstadt nimmt der Verkehr mächtig zu. Wir beschließen in Sambia den Rechtsverkehr einzuführen und wechseln die Straßenseite. Von nun an radeln wir auf dem Seitenstreifen den Autos entgegen. So machen die Afrikaner es auch und wir fühlen uns so sicherer.

Das Fahrrad ist in Sambia Fracht- und Transportmittel Nummer eins. Neben Holzkohlesäcken, Milchkannen, Frau und Kind, sehen wir auch Ziegen, Hühner und Matratzen auf den Gepäckträger geschnallt... echt abenteuerlich. Quietschend und klappernd ächtzen die Räder dahin und die Männer treten tüchtig in die Pedale. Erst recht, wenn Alexander und ich an ihnen vorbeiradeln.Von einer Frau überholt zu werden... ne, es geht schließlich um die Ehre... und dann ziehen sie an uns vorbei. Wir finden es köstlich und feuern die Männer an... und es wird viel gelacht .Die Afrikaner haben eine Gemütlichkeit (wenn es nicht gerade um Straßenrennen geht) und Fröhlichkeit, was wir während des Reisens sehr angenehm finden.

Da wir langsam unterwegs sind, kommt es unterwegs immer wieder zu Unterhaltungen. Neben uns radelt der 10- jährige Sotho von der Schule nach Hause. Er hat seinen kleinen Bruder auf der Radstange und auf dem 28-Zoll Fahrrad erreicht er mit seinen Füßen kaum die Pedalen. Wir plaudern ein wenig und ich frage ihn, was er denn werden möchte, wenn er groß ist...? Die Antwort ist herrlich:" Der Präsident von Sambia" ! Und er strahlt übers ganze Gesicht. Wir lachen und Alexanders Kommentar: "Na, der Kleene weiß schon, wo das Geld hinfließt... !"

In Lusaka im Backpacker lernen wir Adrian kennen. Er ist auch mit einem "Velotraum" unterwegs- von München nach Südafrika. Den ganzen Tag plaudern wir und er gibt uns noch viele Tips für die Weiterfahrt.
Eine Aktion ist es dann, den verlorengegangenen "Klick-in" für Alexanders Schuh zu bekommen. Den ganzen Tag suchen wir die Stadt ab... doch in Sambia gibt es diesen neumodischen Kram noch nicht zu kaufen. Man bedenke, es ist ein dritte Welt Land... .In einem Geschäft bekommen wir die Handynummer von Andrew, der im Nationalteam radelt... und tatsächlich: er hat noch ein " Klick" in Reserve! Wir sind gleichermaßen glücklich und erstaunt und Alexander kann nun auch wieder symmetrisch treten. Alles ergibt sich irgendwie... .

Am gleichen Tag wie wir machen sich auch die Spanier Sandra und Cesar von Lusaka Richtung Malawi mit dem Fahrrad auf den Weg. In den darauf folgenden Tagen treffen wir uns immer wieder bei der Frühstücks-oder Mittagspause oder abends beim Campen. Das ist eine nette Abwechslung.

Zufälligerweise schlafen wir am Wochenende an einer Kirche. Und so beschließen wir, am Sonntag in die Kirche zu gehen... haben wir doch die Vorstellung vom fetzigen Gospel, Singen und Tanzen. Um 9:00 Uhr soll es losgehen. Wir kramen die saubersten Klamotten hervor... ich liebe die Sonntage, da putzen sich die Afrikaner richtig heraus...und stehen in den Startlöchern. Doch weder Pastor noch Gemeinde regen sich...?! Schade, vielleicht klappt es bei der nächsten Gelegenheit... und wir radeln weiter.

Die Hügel hoch und runter, vorbei an kleinen Lehmhüttendörfern, Baumwollfeldern, Bananenpalmen und vielen Kindern, die uns "Muzungu" (Weißer), "How are you" und "Where are you going" zurufen. Zwischen 200 und 500 mal grüssen wir am Tag. Morgens noch fröhlich frisch und gegen Nachmittag werden wir müder und sind weniger grussfreudig.
Unser Wasser pumpen wir an den Bohrlöchern (sie sind häufig gefördert von der EU), was immer zu viel Gelächter bei den Frauen führt. Die Menschen sind sehr fröhlich, freundlich und hilfsbereit und das Leben scheint idyllisch... Doch Sambia ist sehr arm, viele Kinder können nicht zur Schule gehen, weil das Schulgeld nicht bezahlt werden kann und einige kleine Gesichter sehen krank aus und die Kleidung ist dreckig und kaputt.

Ein paar mal schlafen wir auch in den Lehmhüttendörfern, teilen unser Reisgericht mit der Familie und probieren ihren Maisbrei "Nsima".Das ist jedesmal ein tolles Erlebnis für alle und viele Kinder und Frauen aus der Nachbarschaft schauen vorbei.
Ein Farmer spricht sogar Englisch und so kramen wir unser Fotoalbum hervor und zeigen Bilder von der Familie, Freunden und natürlich dem Winter in Europa.
Ein weiteres Highlight ist es, Fotos zu machen und diese dann auf dem Display zu zeigen. Das führt zu Riesengelächter und macht Spaß.

Irgendwann geht unser Essen zu neige und wir kaufen, was am Straßenrand angeboten wird: frittierte "Silvesterkrapfen", Bananen und Weißbrot gibt es jetzt zum Frühstück, Lunch und zwischendurch...auf Dauer fast ein wenig eintönig... .
Wie lecker ist da wieder der Käse in Chipata, dem ersten und letzten großen Ort mit Supermarkt vor der Grenze zu Malawi. Herrlich!!!
Die Rohstoffgewinnung von Kupfer und Kobalt betragen über 75% der Exporteinnahmen von Sambia. Der Grossteil der arbeitenden Bevölkerung (ca. 80%) arbeitet in der Landwirtschaft (hauptsächlich Mais- und Baumwollanbau) und im Bergbau.
>>
>>
<< zurück
Home
Reiseberichte
Spenden
Weisheiten
Bücher
Unterstützung
Links
Bilder
Infos